Der europäische Markt für CO2-Emissionen, das EU-EHS, zu dem auch Norwegen gehört, ist ein wichtiges Instrument für die EU, um ihre Emissionsreduktionsziele zu erreichen. Das EU-EHS deckt derzeit den Energiesektor, den Industriesektor und Teile der europäischen Luftfahrt ab.
Rahmenbedingungen
Jedes Jahr werden Zertifikate vergeben, die die Emissionsobergrenze widerspiegeln. Die Anzahl der ausgegebenen Zertifikate wird jedes Jahr reduziert, und dementsprechend müssen die Emissionen in den betroffenen Sektoren gesenkt werden. Nach der Finanzkrise, die zu einem Rückgang der Zertifikatsnachfrage führte, wurde ein großer Überschuss aufgebaut, der den Markt und die EU EHS-Preise lange Zeit auf sehr niedrigem Niveau hielt.
Um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und dadurch den CO2-Preis zu erhöhen, hat die EU eine Reihe von Marktdesignreformen durchgeführt. Die Einführung der Marktstabilisierungsreserve verringert beispielsweise das Angebot an Zertifikaten, wenn der Marktüberschuss groß ist. Die Verordnung eröffnet auch die Möglichkeit, Zertifikate zu annullieren, wenn nationale Maßnahmen die Emissionen verringern, die Teil des EU EHS sind zusätzlich verringern (z.B. bei frühzeitiger Schließung von Kohlekraftwerken).
Es ist noch ungewiss, wie sich die Reformen in Zukunft auf den CO2-Preis auswirken werden, und es kann neue Änderungen im Marktdesign geben, die sich auf die Marktdynamik auswirken. Der Einbezug neuer Sektoren wie der internationalen Luftfahrt und der Schifffahrt wird ebenfalls in Betracht gezogen. Um zu verstehen, wie sich die Reformen auf den Zertifikatspreis und den Markt und damit auf die Akteure und die nationalen Emissionsziele auswirken können, sind gründliche Analysen der Marktdynamik und ein genaues Verständnis der energie- und klimapolitischen Rahmenbedingungen erforderlich.
Siehe auch: Klima- und energiepolitische Maßnahmen
Markt
THEMA verfolgt kontinuierlich die Entwicklungen im EU EHS und bietet sowohl Preisprognosen als auch maßgeschneiderte Analysen für den Emissionshandel an. Zukünftige Änderungen im Marktdesign können das Marktgleichgewicht und die Marktdynamik verändern. Daher besteht bei der langfristigen Entwicklung des Emissionshandels eine erhebliche Unsicherheit.
Sowohl die Industrie als auch die Stromerzeuger und Stromverbraucher sind von den Entwicklungen auf dem Zertifikatsmarkt betroffen. Beispiele für Probleme, an denen wir arbeiten, sind:
- Wie wirken sich preisliche oder regulatorische Änderungen im Emissionshandel auf den Wert der Stromerzeugung oder den Stromverbrauch aus?
- Sollte ich Emissionssenkungen vornehmen und wie lässt sich die mögliche Entwicklung des CO2-Preises mit den Kosten der von mir getroffenen Maßnahmen vergleichen?
- Wie wirkt sich der Emissionshandel auf den Verbrauch von Strom, Erdgas, Öl und Kohle aus?
- Welche Emissionsreduktionen erzielen Maßnahmen im EU EHS?
- Wie ist die Wechselwirkung zwischen Maßnahmen in EU-EHS- und Nicht-EU-EHS-Sektoren?
- Welche Sektoren könnten in Zukunft in den Emissionshandel integriert werden und wie sollte ich mich an mögliche Änderungen anpassen?
Siehe auch: Green values